Vier Frauen in unterschiedlichen Lebensabschnitten

Fast jede Frau kennt das Problem

Die meisten Frauen kennen das Gefühl: Juckreiz, Brennen, krümeliger Ausfluss und weißliche Beläge im Intimbereich. Die typischen unangenehmen Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion. Dabei sind Scheidenpilze eine harmlose Erkrankung, die sich in den meisten Fällen gut behandeln lässt. Und vor der Sie sich vor allem wirkungsvoll schützen können.

Krankheitsursachen und Risikofaktoren

„Ansteckungsquellen“ gibt es viele: übertragen wird der Scheidenpilz besonders häufig in chlorierten Schwimmbädern oder in der Sauna. Aber auch beim Geschlechtsverkehr kann man sich infizieren, wenn der Partner – oft unbemerkt – eine Pilzinfektion hat. Ausschlaggebend für eine Candida-Infektion sind dabei meist andere Risikofaktoren, die auf lange Sicht die Einnistung der Scheidenpilze begünstigen:

  • Candida-Pilze vermehren sich besonders gut in einem feuchtwarmen Klima.
    Potenzielle Risiken sind deshalb Sauna und Schwimmbäder, aber auch enge, synthetische Unterwäsche.
  • Mangelnde, aber auch übermäßige Hygiene: zu seltenes Waschen fördert den Pilz genauso wie die übertriebene Verwendung von antiseptischen Reinigungsmitteln oder Intimsprays, die das natürliche Abwehrsystem aus dem Gleichgewicht bringen.
  • Antibiotika-Einnahme kann die natürliche Bakterienflora der Scheidenschleimhaut vermindern, sodass Pilze bessere Wachstumsbedingungen finden.
  • Ein erhöhtes Zuckerangebot: Candida-Pilze ernähren sich hauptsächlich von Zucker, deshalb ist ein erhöhter Zuckergehalt im Scheidensekret ein Risikofaktor für eine Infektion. Aus diesem Grund sind Frauen mit einem erhöhten Blutzuckergehalt (schlecht eingestellte Diabetikerinnen oder Frauen mit zuckerreicher Ernährung) besonders gefährdet. Aber auch ein hoher Östrogenspiegel – z. B. während der Schwangerschaft – schafft ein zuckerhaltiges Scheidensekret.
  • Eine Abwehrschwäche des Körpers – etwa aufgrund einer bestehenden oder gerade überstandenen schweren Erkrankung oder aufgrund einer chronischen Stresssituation – führt zu einer Schwächung des körpereigenen Abwehrsystems und kann somit auch eine Scheidenpilzinfektion begünstigen.
  • Bei fast allen gesunden Frauen sind Candida-Pilze auch im Darm nachzuweisen. Deshalb ist nach dem Stuhlgang auf eine sorgfältige Reinigung zu achten, damit keine Keime vom Darm in die Scheide gelangen.

Behandlung

Ist der Scheidenpilz diagnostiziert, wird er mit einem sog. Antimykotikum behandelt. Das Therapieziel ist die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung eines gesunden und schützenden Vaginalmilieus. Grundsätzlich gibt es zwei Behandlungsmöglichkeiten, die sich auch ergänzen können:

  • Lokal (am Ort): Mit Vaginaltabletten, Zäpfchen oder Cremes, die im Allgemeinen nur auf der Schleimhautoberfläche wirken. Es handelt sich um eine sanfte Behandlung, die aber auch den Nachteil hat, dass tiefer liegende Pilzreservoirs nicht erreicht werden können. Zur Wiederherstellung eines ausgewogenen Scheidenmilieus werden zusätzlich der Verzehr spezieller Lactobazillus-Joghurts oder auch entsprechende Lactobazillus-Vaginalzäpfchen empfohlen.
  • Systemisch (von innen): Durch die Einnahme einer oder mehrerer Kapseln gelangt das Medikament in den Blutkreislauf, in die Schleimhaut und in das Sekret der Scheide und beseitigt auf diese Weise die infektiösen Pilze. So werden v. a. chronische Pilzinfektionen erfolgreich behandelt
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Vorbeugung

  • Tragen Sie saubere Unterwäsche aus Naturfasern und achten Sie auf regelmäßige sanfte Hygiene.
  • Verzichten Sie auf antiseptische Badezusätze, parfümierte Seifen und Intimsprays, um das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora zu schonen.
  • Falls Sie unter einer sehr trockenen Vaginalhaut leiden, ist die Verwendung von Gleitmitteln beim Geschlechtsverkehr empfehlenswert.
  • Verzichten Sie auf Süßigkeiten und achten Sie auf eine ausgewogene, faserreiche Ernährung. Diabetikerinnen sollten einen gut eingestellten Zuckerspiegel haben.
  • Achten Sie nach dem Stuhlgang auf eine Reinigung Richtung Rücken, sodass keine Keime vom Darm in die Scheide gelangen.
  • Falls Sie unter ständigen Pilzinfektionen leiden, lassen Sie Ihren Partner mitbehandeln.
  • Konsultieren Sie bei ersten Symptomen Ihre Ärztin. Die richtige Soforttherapie kann schnell wieder zu Wohlbefinden verhelfen und Rückfälle verhindern.
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Immunisierung mit Gynatren

Ein Plus zur herkömmlichen Behandlung bei immer wieder auftretenden Scheideninfektionen ist seit einiger Zeit die Immunisierung mit „Gynatren“. Dazu erhalten Sie dreimal hintereinander im Abstand von je zwei Wochen eine Spritze (intramuskulär). Die Immunisierung kann auch während einer Akut-Phase als Therapie-Ergänzung zu einer normalen Behandlung begonnen werden.

Das Risiko für weitere Scheideninfektionen sinkt durch die Immunisierung mit „Gynatren“ erheblich. Nach einer Auffrischung nach sechs Monaten hält der Schutz oft über mehrere Jahre. Sprechen Sie uns an, wir informieren Sie gerne ausführlich zu diesem Thema!

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