Foto eines runden Babybauchs, farbreduziert

Eins, zwei, drei - wir unterstützen Sie

Manches Paar schwelgt direkt doppelt oder gar dreifach im Glück: Sie erwarten Zwillinge oder Drillinge. Bei guter medizinischer Versorgung sind Mehrlingsschwangerschaften und -geburten heute kein Grund zur Sorge, auch wenn sie ein höheres Risiko in sich tragen als Schwangerschaften mit einem Kind. Unsere Praxis ist mit modernen Ultraschallgeräten ausgestattet und unsere Ärztinnen haben spezielle Ultraschallzusatzqualifikationen (DEGUM II), so dass wir auch Mütter von Mehrlingen sicher durch die Schwangerschaft begleiten können.

Zweieiige Zwillinge sind die häufigste Form der Mehrlinge. Dabei werden zwei unterschiedliche Eizellen befruchtet, die zur gleichen Zeit zum Eisprung gekommen sind. Jeder Zwilling hat seine eigene Fruchthöhle und einen eigenen Mutterkuchen. Die beiden Kinder können unterschiedliche Geschlechter haben.

Bei eineiigen Zwillingen teilt sich die befruchtete Eizelle dagegen zu einem frühen Zeitpunkt, es entstehen zwei identische Embryonen. Die Kinder haben meist zwei getrennte Fruchtblasen, teilen sich aber den Mutterkuchen. Je nach dem Zeitpunkt der Eizellenteilung entwickeln sich in seltenen Fällen auch zwei Mutterkuchen oder die Zwillinge wachsen in einer gemeinsamen Fruchtblase heran. Aufgrund ihres identischen Erbguts haben eineiige Zwillinge immer das gleiche Geschlecht und gleichen sich „wie ein Ei dem anderen“.

Ob eineiig oder zweieiig, das können wir heute schon in der Frühschwangerschaft feststellen. In der Ultraschalluntersuchung sehen wir, ob sich die beiden Embryonen einen Mutterkuchen oder eine Fruchtblase teilen. Eine wichtige Erkenntnis, die die weitere medizinische Betreuung und Versorgung der Schwangeren bis zur Geburt entscheidend mitbestimmt.

Durch die modernen Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung ist die Anzahl zweieiiger Zwillinge in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen. Die Zahl der eineiigen Zwillinge hat sich hingegen nicht verändert.

Risiken für die Kinder

Mehrlingsschwangerschaften gelten als Risikoschwangerschaften, deshalb werden sie in jedem Fall intensiver überwacht. Eine Mehrlingsschwangerschaft ist meist kürzer als eine normale Schwangerschaft. Zwillinge werden im Durchschnitt nach 35 Wochen geboren, Drillinge sogar schon nach 32 Wochen. Die Gründe dafür liegen in der höheren Belastung und Überdehnung von Gebärmutter und Muttermund. Relativ gesehen sind Gebärmutter und Mutterkuchen auch schwächer durchblutet, was zu einem verminderten Wachstum eines oder beider Kinder führen kann.

Bei eineiigen Zwillingen ergibt sich darüber hinaus noch ein zusätzliches Problem. Wenn sich die Geschwister einen Mutterkuchen teilen, sind sie häufig über gemeinsame Gefäße miteinander verbunden. In 10 Prozent der Fälle kommt es dadurch zum sogenannten fetofetalen Transfusionssyndrom (einer ungleichmäßigen Durchblutung des Mutterkuchens), welches für die Kinder zu ernsthaften Problemen führen kann. Ein Zwilling ist in diesem Fall unterversorgt, der andere ist durch eine zu starke Durchblutung ebenfalls gefährdet. Anzeichen und Symptome lassen sich in Ultraschalluntersuchungen feststellen und in speziellen Zentren therapieren.

Aber auch unabhängig von einem solchen Syndrom kann eines der Kinder deutlich kleiner sein als das andere. Auch das erfordert eine intensivierte Überwachung und mitunter auch eine vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft, wenn die ausreichende Versorgung des Kindes nicht mehr sichergestellt ist.

Risiken für die Schwangere

Auch für die Schwangere selbst ist eine Mehrlingsschwangerschaft eine Herausforderung: Hoher Blutdruck, Diabetes, Ödeme, Krampfadern, schmerzhafte Kontraktionen, ein harter Bauch, Atembeschwerden und allgemeine Erschöpfung können viele werdende Zwillingsmütter erheblich belasten. Ein Großteil der Mehrlingsschwangerschaften verläuft jedoch sowohl für die Mutter als auch für die Kinder unkompliziert und problemlos.

Sichere Entbindung

Wir empfehlen unseren schwangeren Patientinnen, die Mehrlinge erwarten, die Entbindung in einem Perinatalzentrum, – das heißt, in einer Klinik, in der es neben der Geburtshilfe auch eine Kinderklinik gibt. In Düsseldorf bieten das das Universitätsklinikum, das Evangelische Krankenhaus (EVK), und das Florence-Nightingale-Krankenhaus (Diakonie). Ab der 30. Schwangerschaftswoche stellen wir sie gerne dort vor, damit die Entbindung geplant werden kann.

Zu einer Entbindung per Kaiserschnitt wird meist geraten, wenn Sie Drillinge oder mehr Kinder erwarten, ebenso wenn bei Zwillingen das „führende“ Kind, das bei einer normalen Geburt zuerst geboren werden würde, in Beckenendlage oder Querlage liegt. Sind die Gewichtsunterschiede zwischen den Kindern besonders groß oder liegt das sonographische Schätzgewicht der Kinder unter 1800 Gramm, dann empfiehlt sich ein Kaiserschnitt.

Dennoch bedeutet eine Mehrlingsschwangerschaft nicht automatisch, dass ein Kaiserschnitt notwendig ist. Wenn sich Zwillinge gesund und normal entwickeln – eine Voraussetzung, die bei der Mehrzahl der Zwillingsschwangerschaften gegeben ist – dann steht einer natürlichen Geburt grundsätzlich nichts im Wege.

Nach oben